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1. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 247

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
» 247 ließ Kolumbus die Segel einreffen, um nicht etwa bei Nacht auf Klippen getrieben zu werden. Gegen Mitternacht erblickte man ein Licht in der Ferne. „Land, Land!" erscholl es jetzt aus jeder Brust; man stürzte einander in die Arme, alle weinten vor Freude und baten knieend den Ko- lumbus um Verzeihung. Als der Morgen anbrach — es war am 70sten Tage nach der Abfahrt — sahen sie eine schöne grüne Insel vor sich liegen. Mit Sonnenaufgang ruderten sie nun unter kriegerischer Musik an's Land; Kolumbus, eine Fahne in der einen Hand, einen Degen in der andern, war der erste, der die neue Welt betrat. Nachdem er mit der ganzen Mannschaft Gott auf den Knieen gedankt, nahm er die Insel feierlich für den König von Spanien in Besitz. Die Inselbewohner, welche von allen Seiten am Ufer zusammengeströmt waren, betrachteten mit Erstaunen die weißen Männer, ihre Kleidung, Schiffe und Waffen. Niemals hatten sie solcherlei gesehen. Sie selbst waren nackt, von kupscrrother Hautfarbe; viele trugen als Zicrrath Goldbleche in Nase und Ohren. Ihre Insel nannten sie Guanahani; Kolumbus aber gab ihr den Namen San Salvador d. i. Erlöserinsel. Nach kurzem Verweilen setzte er dann seine Entdeckungsfahrt weiter fort und fand die großen Inseln Kuba und Hayti (San Domingo). Sie waren mit dem üppigsten Pflanzenwuchse bedeckt, aber von Anbau zeigte sich keine Spur; Herden nackter Menschen rannten thierähnlich umher und flohen beim Anblick der fremden Menschen wie schüchterne Rehe. Allmählich jedoch wurden sie zutraulicher und brachten Wurzeln, Früchte, Papageien und Fische herbei. Was sie an Goldblechen hatten, gaben sie den gierigen Spaniern für gefärbte Scherben und blinken- des Glas gern hin. Kolumbus ließ auf Hayti eine kleine Festung erbauen, in welcher 38 Spanier zurückblieben; mit seinen übrigen Gefährten trat er dann die Heimreise an, um die wichtige Entdeckung in Europa zu verkünden. Ungeheurer Jubel begrüßte den Helden, als er in Spanien landete; der König und die Königin überhäuften ihn mit Ehren; das ganze Land war in Bewegung gesetzt durch die Nachricht von einer neu entdeckten Welt. In kurzer Zeit hatten sich gegen 1500 Menschen zusammengefunden, die an einem neuen Zuge thcilnehmen wollten, und schon sechs Monate nach seiner Rückkehr trat Kolumbus mit 17 Schiffen seine zweite Reise an. Er entdeckte auf derselben abermals mehrere Inseln, hatte aber auch manche Widerwärtigkeiten und Drangsale zu erdulden. Wie erschrak er, als er, in Hayti angekommen, die dort erbaute Festung zerstört und von seinen zurückgelassenen Gefährten keinen mehr übrig fand! Das grausame Be- tragen der Spanier gegen die armen Inselbewohner hatte diese zu gerechter Nothwehr gereizt; sie hatten alle ihre Peiniger erschlagen, die Feste zer- trümmert und sich in das Innere der Insel geflüchtet. Kolumbus grün- dete eine neue Niederlassung; allein seine neuen Gefährten, die gemeint hatten,- in der neuen Welt Gold wie Sand auflesen zu können, verwünschten ihn, als sie nun Wildnisse urbar machen und Accker bauen sollten; viele von ihnen kehrten nach Spanien zurück, und aus ihre Anklagen erschien G < >

2. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 248

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
248 « endlich ein Abgesandter des Königs, der über das Verhalten des Kolumbus eine Untersuchung anstellen sollte. Das war dem edlen Helden zuviel; mißmuthig verließ er die Insel und eilte nach Spanien. Dort erkannte man auch seine Unschuld; doch vergingen zwei Jahre, ehe er die nöthigen Schiffe zu einer neuen Fahrt erhalten konnte. Auf dieser dritten Reise entdeckte Kolumbus zuerst das feste Land des neuen Erdtheils. Er kam an die Küste von Südamerika, wo der Orinokostrom sich in das Meer ergießt. Aus der Größe dieses Stromes merkte er, daß er aus keiner Insel kommen könne. Er fuhr eine Strecke der Küste entlang und wandte sich dann nach seiner Lieblingsinsel Hayti. Aber hier standen die Dinge höchst traurig. Wüste Unordnung und Zwie- tracht zerrüttete die spanische. Niederlassung; frecher, als je zuvor, erhoben die Feinde des Kolumbus das Haupt. Und als er nun mit Kraft gegen die Friedensstörer einschritt, da wandten sich diese von neuem an den König und erhoben wider ihn die ärgsten Beschuldigungen. Abermals kam ein Gesandter aus Spanien, ein hochmüthiger, gewaltthätiger Mensch. Der mißbrauchte seine Macht so sehr, daß er ohne nähere Untersuchung den Ko- lumbus gefangen nehmen, wie einen Verbrecher in Ketten legen und nach Europa abführen ließ. So sah Spanien den großen Weltentdecker in Fesseln! Freilich gab man ihn sogleich wieder frei; allein die Belohnungen, welche man ihm früher zugesagt hatte, wurden ihm nicht zu Theil. Dennoch unternahm der kühne Mann noch eine vierte Reise. Auf derselben hatte er furchtbare Gefahren zu bestehen. Nachdem alle seine Schiffe zu Grunde gegangen waren, schmachtete er mit seiner Mannschaft acht Monate lang auf einer Insel mitten unter den Wilden in der äußersten Noth, bis endlich ein Schiff erschien und ihn nach Spanien zurückführte. Kolumbus starb, 59 Jahre alt, in der spanischen Stadt Valladolid. Sein Leichnam wurde nach Hayti und später nach Kuba gebracht; die Kette, mit welcher er einst gefesselt war, wurde ihm, wie er verordnet hatte, mit in's Grab gelegt. Der von ihm entdeckte Erdtheil aber erhielt nicht nach ihm, sondern nach dem Italiener Amerigo, der ihn zuerst beschrieb, den Namen Amerika. 17. Luther's Jugend und Klosterleben. Am St. Martini-Abend, welches war der 10. Novbr. 1483, ist Martin Luther zu Eisleben geboren. Sein Vater war Hans Luther, ein Bergmann, wegen seiner Rechtschaffenheit allen braven Männern sehr werth; seine Mutter Margarethe war insonderheit durch Zucht, Gottesfurcht und fleißiges Gebet ausgezeichnet. Anfangs waren Luther's Eltern arm, der Vater war ein armer Hauer, und die Mutter hat das Holz auf dem Rücken getragen. Nachher aber segnete Gott des Vaters Arbeit und bescherte ihm zu Mannsfeld 2 Schmelzöfen. Sie erzogen ihren Martin zur Furcht, Gottes; dabei aber hielten sie ihn sehr hart. Er sagt selbst: „Mein Vater stäupte mich einmal so sehr, daß ieb ihn floh und ward ihm gram,

3. Enthaltend: Welt-, Erd-, Geschichts- und Vaterlandskunde, nebst einer Zugabe vom Calender - S. 32

1834 - Celle : Schulze
33 eines Malp ole, Pitt, Ca nning und anderer, die den erleuchteten und hochfinnigen Georgen zur Seite standen, hat das unvergleichliche Aufblühen aller Zweige mensch- licher Betriebsamkeit und den beinahe ausschließlichen Besitz des Welthandels zur Folge gehabt. Der jetzige König, Wilhelm Iv., regiert seit 1830. ^ Noch sind folgende Begebenheiten besonders nr e r k w ü r d i g. I. Niederländische Weber lassen sich in England nie- der 1507. Ii. Franz Brake (spr. Drahke), umseegelt die Erde 1577. Iii. Wilhelm Lee (spr. Li), erfindet den Gcrumpfwirkerstnhl 1589. Iv. Die Ostindische Compagnie wird errichtet 1600. V. Gregor stiftet die Seele der Quäker 1650. Vi. Savary erfindet die Dampfmaschine 1696. Vii. Wedgwood (spr. Welsch- wurh) verfertigt eine neue Art Steingut 1763. Viii. Cook entdeckt Australien 1768. Ix. Murdach erfindet die Gaserleuchtung (Erleuchtung durch brennbare Dünste) 1792. X. Die Vereinigten Staaten erlangen ihre Un- abhängigkeit durch Fr»lklin und Washington 1783. Xi. Dr. Jenner (spr. Gchenncr), erfindet die Auhpockenimpfnrig 1794. Xii. Arkwrigch macht eine künstliche Spinnmaschine 1775. Xiii. Eisenbah- nen werden angelegt 1801. §. 12. Königreich Dänemark. 3 fl ron der Nord- und Ostsee und von Dcuclchland eingcschlojjen , ern Land ohne alle Gebirge. Nur die Insel Island ist ein Gebirgeland nur feuerspeienden Bergen, unter denen sich der Hecla vluiszeichnet. Außer der Eider und dein Gttdeu hat Dänemark keinen bedeutenden Fluß. Hauptproducte sind: Getreide, Rindvieh, Pferde, Fische, Erder- vogel, Torf. Tue 2 Millionen Einwohner, welche

4. Enthaltend: Welt-, Erd-, Geschichts- und Vaterlandskunde, nebst einer Zugabe vom Calender - S. 77

1834 - Celle : Schulze
77 diese Kühnheit so furchtbar, daß fast alle Europäischen Staaten ihnen jährlich bedeutende Geldsummen gaben, damit nur die Handelsschiffe auf dem Meere Ruhe vor ihnen haben wogten. Sie erkennen den Türkischen Kaiser als Oberherrn an, haben aber ihre eigenen Fürsten (Deys). Die ansehnlichsten Städte heißen: Algier, Tunis, Tripolis und Marocco, deren Bewohner beträchtli- chen Handel treiben. — Der Staat Algier ist seit 1830 in den Händen der Franzosen, welche hier Colonien anlegen. §.37. Länder der Westküste. (8.) 1. Genegambien; darunter versteht man alles Land, was am Senegal und Gambia liegt. Es ist wegen seiner Hitze das ungesundeste Land in Afrika. Hühner- eier kommen hier im Sande binnen drei Stunden durch bloße Sonnenhitze zum Kochen. Der Boden ist höchst fruchtbar. Das Gras auf den Wiesen wird 6 Fuß hoch, und wenn man eö heute abgemäht hat, so ist nach 3, höchstens 4 Tagen schon Alles wieder grün. Man trifft in diesem Lande alle Arten von Südfrüchte, Palm bäume, den Brolbaum, den Oelbaum rc. Affen in großer Menge und wilde Bienen so häu- fig, daß sie selbst den Reisenden gefährlich werden. Merk- würdig ist, daß die hiesigen Hunde nicht bellen. Zn den Landplagen gehören die verwüstenden weißen Am eisen (Termiten); die Zug heu sch recken, die quälenden Muskitos. Die Einwohner sind Neger, die in verschiedene Stämme und Staaten getheilt, ihre eignen Beherrscher haben. 2. Guiana, zieht sich vom Leona - Gebirge bis zum schwarzen Vorgebirge hin, und hat Boden, Cli- ma, Products, Menschenstämme mit Senegambien ge- mein. Engländer, Holländer und Dänen besitzen hier einige bedeutende Handelsniederlassungen. Die nördliche Hälfte oder Ober-Guiana wird nach ihren Haupt - Har^

5. Enthaltend: Welt-, Erd-, Geschichts- und Vaterlandskunde, nebst einer Zugabe vom Calender - S. 82

1834 - Celle : Schulze
der Schwarzen, auf beiden Seiten des Flusses Ni- ger, iss ein von Gebirgen durchzogenes Land, mir frucht- baren Gegenden. Producke und Clima sind wie in Senegambien. Das Land iss von Negern bewohnt, die sich zur Muhamedanischen und Heydnischen Reli- gion bekennen. Aberglaube und Unwissenheit herrscht unter Allen. Ihre Ansichten über Naturereignisse sind gar seltsam. So meinen sie z. B. eine Mondfinsternis entstehe dadurch, daß eine gewisse große Kahe ihre Pfo- ten zwischen Erde und Mond halte. Die Neger sind schwarz von Farbe und haben schwarzes krauses Haar. Ackerbau, Viehzucht, Jagd, Fischerei, Bergbau sind Hauptbeschäftigungen. Sie wohnen in Lehmhütten, und eine Matte iss ihr Bett. Ihre Kleidung besteht aus einem Stück Tuch oder Leinwand, das sie um den Leib wickeln. Kinder gehen nackt. Hirse und Reisbrei sind ihre Lieblingsspcisen. Die Neger sind in viele Völker und Staaten getheilt, die fass beständig Krieg gegen ein- ander führen, deren Zweck gewöhnlich Sclavenfang iss. Der ansehnlichste Negerssaat iss Tombucru mit der Hauptstadt Tombuctu. §.41. D i e I n se l n. (F.) 1. Madagascar, auf der Ossftite von Afrika, die größte von allen. — Sie iss nicht viel kleiner als Deutschland und überaus fruchtbar. 2. St. Helena im Aelhiopischen Meere gehört den Engländern und iss der gewöhnliche Ersrischnngsplaß für die Ossindienfahrer. Hier wurde der vormalige Fran- zösische Kaiser Napoleon gefangen gehalten und liegt daselbst begraben. 3. Die Lariarischen Instln, welche ihren Namen von der Insel Canaria haben; die Canarien-Vögel sind hier einheimisch. Auch wachst hier ein köstlicher Wein.

6. Enthaltend: Welt-, Erd-, Geschichts- und Vaterlandskunde, nebst einer Zugabe vom Calender - S. 88

1834 - Celle : Schulze
88 nämlich einige Sandbänke, Untiefen mit einem schlam- migen Sandgrunde, unter denen besonders die sogenannte Groß-Bank berühmt ist. Dahin kommen zahllose Heere von Stockfischen, um zu laichen, und ganze Flot- ten von Engländern, Franzosen und Amerikanern, die allein das Recht der Fischerei haben, kommen, um sie zu fangen. 3. Neuschorrland/ eine Halbinsel im Atlantischen Meere.' Das vor derselben liegende feste Land bis zum Lorenzo heißt Neu - Braun schweig. Beide Lander haben mit Neufundland einerlei natürliche Beschaffen- heit, Producke, Einwohner und Versaffung; sie gehören an England und treiben beträchtlichen Handel und Fischfang. §. 45. Die Freistaaten. (D.) 1. Die vereinigten Staaten. Dieser große Freistaat besteht aus vielen einzelnen Landschaften, deren zwar jede einen Freistaat für sich ausmacht, die aber in allgemeinen Angelegenheiten zu Einem Staate verbun- den sind und für Einen Mann stehen. Die höchste Gewalt ist bei dem Congreß, einer Versammlung aller Staaten, an deren Spitze ein Präsident steht. Gren- zen des Landes sind: das Atlantische und stille Meer, die Jndianerländer, der Freistaat Mexico und der Meerbusen von Mexico. Dieser ungeheure Staat ist erst zur Hälfte angebaut, hat aber im Ganzen ein ge- mäßigtes, im Süden überaus mildes Clima und frucht- baren Boden. Der größte Theil des Landes ist eben. Gleichwol giebt es hier sehr hohe Gebirge, unter welchen sich die Apal lachen durch ihre Größe besonders aus- zeichnen. Das Mitkelland wird von dem Mifsisippi, dem größten Flusse Nordamerikas, durchströmt. Land- plage ist das gelbe Fieber. Haupkproducte sind: Holz, Getreide, Kartoffeln, Taback, Fische, Wild, Rind-

7. Enthaltend: Welt-, Erd-, Geschichts- und Vaterlandskunde, nebst einer Zugabe vom Calender - S. 98

1834 - Celle : Schulze
98 Amerikanischen Freistaaten kennen gelernt haben. Man -findet Schildkröten, die oft 899 Pfund wiegen, und Krebse, besonders Landkrabben in ungeheurer Menge. 4- Alle Inseln bis auf einige sind im Besitz der Europäer und die Quelle großer Reichthümer für die Eigenthümer derselben.. Neben den Europäern leben eine Menge von Negern, größtenrheils als Sclaven und Arbeiter in den Pflanzungen der ersteren. Die, Ureinwohner Wesi- indieus sind durch dis Europäer fo gut wie ganz.vertilgt. Die Zahl aller jetzigen Einwohner beträgt 2 Millionen, worunter über 1 Million Neger, welche zum Theil noch Heyden sind. Fast das einzige Geschäft der Einwohner ist Land bau und Handel. Allein die Engländer ho- len von Westindien jährlich für 40 Millionen Rthl. Waa- ren. Die Westindischen Inseln werden in drei große Gruppen getheilt, nämlich: 1. Die Bahamer-Inseln, welche nördlich liegen, und eine Grnppe von 599 Inseln ansmachen, von de- nen aber nur wenige von Bedeutung sind. Wir bemer- ken uns die Insel San Salvador, das erste Land Amerikas, welches Colnmbns 1493 entdeckte. 2. Die großen Antillen liegen südlich von den Ba- hama-Inseln, die vorzüglichsten sind: Cuba mit der Hauptstadt Havau na; Jamaica mit der Hauptstadt Kingston; Domingo, wo jetzt ein Neger-Freistaat errichtet sisi, Portorico, östlich von Domingo. 3. Die kleinen Antillen, worunter die wichtigsten: Martinique, Sauct Thomas und Curafsao. - V. Australien. Ist erst vor 59 und einigen Jahren von heln Engländer Eook entdeckt, und liegt in: stil- len Nzeere zwischen Amerika und Asien. Der Zlächettrattm beträgt 269)690 Ct. Itt. Ganz Au- strakien, welches auo dem festen Lande Neu-

8. Enthaltend: Welt-, Erd-, Geschichts- und Vaterlandskunde, nebst einer Zugabe vom Calender - S. 101

1834 - Celle : Schulze
101 §. 53. 2. Die Inseln. Boden, Clima, Products sind wie in Neuholland, nur die Luft ist auffallend milder. Viele der kleineren Australischen Inseln werden von See-Corallen gleich einer Mauer umgeben. Die Inselbewohner hören meh- rentheils zum Malaien - Stamme, der viel wohlge- stalteter und im Ganze lange so roh und ungebildet nicht ist, als der Negerstamm. — Die merkwürdigsten Inseln und Inselgruppen sind folgende. 1. Inseln mir Bewohnern vom Neger- Gramme: Nen-Guinea, Neu-Seeland, Neu- Caledonien, Luifkade, die Hebriden und Van Diemensland. 2. Inseln mir Bewohnern vom Malaien-Gramme: Die Gesellscbafrs-Insiln, worunter Oraheire die größte ist. Diese Inselaner verdienen unsere besondere Aufmerksamkeit. Sie sind gutmüthige, gefällige, stets fröhliche Menschen, von der sanftesten Gemüthsart. Ihr Körper ist groß und wohl- gebaut; die Gesichtsfarbe gleicht den Europäern. Von Menschenfresserei findet sich unter ihnen keine Spur. Sie sind überhaupt die gebildetsten Australier. Sie ken- nen und lieben Musik und Tanz, und sind große Freunde der Dichtkunst; führen sogar Schauspiele auf und ha- den schon einige Kenntniß von dem gestirnten Himmel. Die eigentliche Religion besteht in Vielgötterei, aber ge- opfert werden nur Verbrecher. Uebrigenö sind bereits ganze Inseln zum Christenthum bekehrt und wird das- selbe täglich mehr ausgebreitet. Ihre Kleidung besteht aus dem Bast des Papiermaulbeerbaums, ihre Woh- nung aus Palmblättern, ihre Nahrung aus den Früch- ten des Brotbaums und aus verschiedenen Wurzelge- wächsen. Ackerbau ist Hauptbeschäftigung. Leider ist das Branntwein - Trinken Sitte unter ihnen geworden. Die Sandwich^-^n|clavelche^ v^n dem Engländer - Schuilychiftstitut

9. Enthaltend: Welt-, Erd-, Geschichts- und Vaterlandskunde, nebst einer Zugabe vom Calender - S. 28

1834 - Celle : Schulze
2s Oesterreick, wurden im Frieden zu L ü n eville (1801) an Frankreich abgetreten, im Jahr 1815 jedoch mit den nördlichen Provinzen.(Holland) und dem deutschen Groß- herzogthum Luxemburg zu einem Königreiche vereinigt» Indeß war diese Vereinigung nicht von langer Dauer. Denn schon 1830 rissen sich die südlichen Provinzen von der Holländischen Herrschaft wieder loö, und bilde- ten unter Zustimmung von Frankreich, England, Ruß- land, Oesterreich und Preußen 1831 das Königreich Belgien, und riefen den Herzog Leopold von Sachsen- Coburg auf den Thron. Noch sind folgende Begebenheiten beson- ders merkwürdig. I. Wilhelm Beukelzoon erfindet das Einsal. Zm der Häringe 1374. Ii. Zacharias Jansen er- findet das Fernrohr 1590. Iii. Cornelius Drebbel erfindet das Thermometer 1630. Iv. Die Holländer besetzen das Cap der Guten Hoffnung 1651. V. Huy- genö erfindet die Pendeluhr 1656. Vi. Leuwenhoek und Boerhave zeigen sich als große Naturforscher 1717. §. 11. Königreich Großbritannien. Ein in vieler Hinsicht merkwürdiges Reichs welches eigentlich ans zwei Inseln besteht, wo- von die eine England und Schottland, die an- dere Irland beißt. Es ist ringsum von der Nordsee umgeben und von Frankreich durch den Canal getrennt. Von den zahlreichen Gebirgen und Bergen des Landes soll hier nur der Peak (spr. Pik) in England und das Grampian - Gebirge in Schonland erwähnt werden; von den Flüssen: die Themse und der Eleyde. England hat guten Ackerbali, porkreff- liche Viehzucht, besonders Pferde und Schaafe; das beste Zinn und viele Steinkohlen; auch ist der Fischfang,

10. Enthaltend: Welt-, Erd-, Geschichts- und Vaterlandskunde, nebst einer Zugabe vom Calender - S. 29

1834 - Celle : Schulze
29 / besonders an den Küsten, beträchtlich. Dis Einwohner, welche man auf 29 Millionen anschlägt, sind in Eng- land und Schottland evangelischer, in Irland katholi- scher Religion, treiben den ausgedehntesten Handel und haben die blühendsten Fabriken. Beherrscher des Reichs ist unser theurer Landesvater König Wilhelm Iv. Die Regierung wird durch die Reichsstände (das Parlament) eingeschränkt, welche an6 dem Oberhanse und Unterlaufe bestehen. Hauptstadt ist London Stt der Themse mir 1 Million Einwohner, erste Handelsstadt der Voelr, größte Stadt in Europa; denn sie jst eine Stunde lang und drei Stunden breit. Bemerkenswerthe Gebäude sind: der Tover (Tauer), eine alte Festung; die Westmünster Abtei, eine große Kirche, worin die Könige von England gekrönt rmd begraben werden; die St. Paulskirche, die schönste aller protestantischen Kirchen der Erde. — Be- rühmt ist das Londoner Bier. Ed in bürg, Hauptstadt in Schottland; Dublin, Hauptstadt in Irland. Liverpool (Liwerpnhl) die erste Handelsstadt des Reichs nach London. Manchester (Manchester) große Fa- briken. f Grundzüge der Geschichte. Großbrittannien erhielt seine ersten Bewohner Galen und Britten, aus den» großen Volkösiamme der Cel- ten, wahrscheinlich .über Frankreich. Die herrschsüchli- gcn Römer eroberten England kur; vor Christi Geburt, und behaupteten cö bis 400 nach Christo, ohne jedoch Wallis (spr. Uehls) und Schottland ganz besiegt zu ha- den. Die Britten waren nun den Angriffen der krie- gerischen Bewohner Schottlands, der Pieren und Sco ten ausgesetzt. Wehrlos und durch lange Knecht- schaft entartet, rissen sie Sächsische Volköstämme aus Deutschland zu Hülfe. In verschiedenen Züge» ginge»
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